Am ersten Adventssonntag veranstaltet NIGHTINGALE natur I kultur zum ersten Mal ein Konzert in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt Bad Tölz unter dem Motto ZEIT. 2017 im Chiemgau ins Leben gerufen, bringt NIGHTINGALE Musik zu Stätten abseits des Bekannten:

Olivier Messiaen brachte mit der Uraufführung seines Werkes Quatuor pour la fin du temps (Quartett für das Ende der Zeit) Musik zu etwa 400 gefangener Franzosen in das Gefangenenlager Stalag VIII A, bei Görlitz. Der Komponist, selbst Gefangener komponierte unter widrigen Umständen das achtsätzige Quartett für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier und brachte dieses 1941 gemeinsam mit mitgefangenen Musikern in eisiger Januarkälte zur Aufführung.

Das musikhistorisch einmalige Werk stellt neben den teils schockierenden Charakterzügen in der Musik besonders im achten und letzten Satz das Licht, die Ewigkeit und die Hoffnung in den Vordergrund. Das Ende der Zeit wird verkündet, die Zeit steht still, die Ewigkeit tritt ein. Olivier Messiaens Musiksprache wurde vor allem durch seine Vertonung von Farbspektren sowie seiner Notationen von Vogelstimmen bekannt. Der in Avignon geborene, tiefgläubige französische Komponist zählt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Das bewegende Quartett, dessen Thematik in diesen Tagen, Wochen, Monaten aktueller denn je ist, wird aufgeführt von einem hochrangigen jungen Ensemble. Neben den in Bad Tölz geborenen und aufgewachsenen Geschwistern Elisabeth Schütz (ehem. Heuberger), Violine und Miriam Heuberger, Klavier musizieren der Solo-Cellist des bayerischen Staatsorchesters Benedikt Don Strohmeier, sowie der Solo-Klarinettist des Landestheaters Niederbayern Jonathan Groß.

Das Konzert beginnt um 11:30 mit einer kurzen Einführung in das Werk, gehalten von Stephan Heuberger. Der als Messiaen Spezialist bekannte Organist führt unter anderem das Gesamtwerk der Orgelmusik von Olivier Messiaen in seinem Repertoire.